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Gemeinsamer Wandel: Klima, Wald und Holzbau.

Gemeinsamer Wandel: Klima, Wald und Holzbau.

Wir glauben an die Wissenschaft und Forschung. Diese Überzeugung hat uns, Fachfrau für Nachhaltigkeit, Anna Stoltenberg und Fachmann für Kommunikation, Sven Schwartz, gestern zum Schwappachweg 13 in Eberswalde geführt.  Dort trafen wir gleich vier Fachleute  der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) sowie der Landeswaldoberförsterei Chorin:  Prof. Dr. Dr. Lubomir Blasko, Inhaber der Lehrstühle Forstliches Betriebsmanagement und Holzlogistik an der HNEE, Eberhard Luft, Leiter der Oberförsterei an der Landeswaldoberförsterei Chorin, Prof. Dr. Tobias Cremer, Dekan des Fachbereichs Wald und Umwelt an der HNEE sowie Ingo Helbig, Revierleiter Eiserbude der Landeswaldoberförsterei Chorin. 

Unser Antrieb für den Besuch war nicht die Schönheit der Natur, der forstbotanische Garten liegt direkt nebenan, sondern ganz konkret zwei wichtige Fragestellungen: 

  1. Wenn sich Wald und Klima verändern, wie muss sich der Holzbau anpassen, um resilient zu werden und auch in 20 Jahren noch ein wichtiger Pfosten des klimafreundlichen Bauens zu sein?
  2. Wie kann timpla substantiell den Waldumbau in der Region Barnim unterstützen, wissenschaftlich begleitet und in Kooperation mit den wichtigen Institutionen vor Ort? 
Der Wandel ist da und wird bleiben - better be prepared 🤓

Die Baubranche hat lange genug die Zeichen der Zeit ignoriert und sich dem notwendigen Wandel verweigert. Das gilt für die Arbeitskultur und Digitalisierung, aber erst recht für die ökologischen Konsequenzen des Bauens.

Das Bauen und der Betrieb von Gebäuden erzeugen zu viel CO2. So weit, so kritisch. Darüber hinaus erzeugen Baustoffe wie Beton bei der Herstellung weitere negative Umweltfolgen wie ein hoher Wasser- und Kiesverbrauch. Zudem hat der Bausektor ein Müllproblem und nutzt keine Wiederverwertungspotentiale.
Jeder Punkt allein ist schon ein bedeutend genug, um die Bauwende in Angriff zu nehmen. In Summe kann das schon mal zu einer kurzzeitigen Lustlosigkeit führen, überhaupt noch zu bauen. Aber natürlich nicht bei uns 😄.  

Ist Holzbau nun die einfache Lösung und wir bauen einfach weiter wie bisher, nur eben mit Holz? Rhetorische Frage, natürlich nicht.


 mr-bean

Auch wir bei timpla als überzeugte Holzbauer akzeptieren, dass wir uns mit Holzbau "nicht einfach aus der Krise herausbauen können". Das Zitat stammt aus einem Artikel des Portals "nbau - nachhaltig bauen" und zeigt, dass in der Holzbaubranche auch differenziert und faktenorientiert über das komplexe Thema "nachhaltiges Bauen" nachgedacht wird. Wir möchten nicht die Fehler des klassischen mineralischen Bauens, nur mit anderen Vorzeichen, wiederholen. Die gleiche Zielsetzung verfolgt das  Symposium "Bauen mit dem Wald" der Koalition für Holzbau, das die Frage nach ressourcengerechtem Holzbau thematisiert.

Auf einige wichtige Fragen haben wir, andere Holzbauer wie auch die Wissenschaft aktuell noch keine Antworten und es ist gut und richtig, das offen zu artikulieren. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Antworten auf in die Zukunft gerichtete Fragen auf Prognosen und Vermutungen beruhen, erst recht bei unzureichender Datenlage. Unsere Aufgabe ist es, relevante Prognosen und Trends kontinuierlich im Blick zu haben, deren wissenschaftliche Gültigkeit sicherzustellen und in wirtschaftlich umsetzbare Prozesse zu überführen.  Ein widerstandsfähiger Wald mit einem hohem Grad an Biodiversität liegt in unser aller Interesse. Ebenso ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Wald.   

Nach Lage der Dinge, erste Daten der Bundeswaldinventur 2022  deuten daraufhin, wird die Fichte in zehn Jahren für uns kaum noch eine Rolle als Bauholz spielen (können).

Da haben wir als Holzbauer viele Fragen:

Welche Baumarten werden nachrücken?
Welche Qualitäten werden die Hölzer der Zukunft haben?
Welche Rolle können Holzwerkstoffe dabei spielen?
Wie können wir mit unserer Nachfrage eine nachhaltige Forstwirtschaft inklusive Holzlogistik aktiv fördern (Stichwort Rückegassen)? 

All diese Fragen und andere haben wir in der Expertenrunde auf den Holztisch gepackt ohne schnelle und einfache Antworten zu erwarten.  Wir trafen auf viel Know-How, Offenheit und vor allem die Bereitschaft mit uns als Akteur aus der Wirtschaft zusammenzuarbeiten. Vielen Dank an alle Beteiligten. To be continued...

/svs 

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